Disclaimer: Nachstehender Inhalt stellt keine Anlageempfehlung dar.
Hier erhältst du einen Überblick zu allem, was du über die digitalen Vermögenswerte im Bereich der digitalen Kunst wissen solltest.
NFT ist die Abkürzung für Non-Fungible Token, zu Deutsch: Nicht austauschbarer Token.
Ein Token (dt. Wertmarke) ist die digitalisierte Form eines Vermögenswertes. Der Token besitzt also einen gewissen Wert oder eine bestimmte Funktion. Gleichzeitig können aber auch echte Vermögenswerte wie Kunstwerke, Immobilien oder Musikrechte tokenisiert werden, indem die damit verbundenen Rechte und Pflichten auf den Token überschrieben werden. Das heißt, die Besitzverhältnisse werden digital abgebildet und sind somit handelbar.
Ein Token kann sowohl fungible (austauschbar) als auch non-fungible (nicht austauschbar) sein. Im Grunde bedeutet „nicht austauschbar“ dass es sich um einen einzigartigen digitalen Vermögenswert (digital contract) handelt, der nicht eins zu eins gegen einen anderen getauscht werden kann.
Anders sieht es zum Beispiel bei Bitcoins aus: Bitcoins lassen sich beliebig gegeneinander austauschen, da der erste Bitcoin genau denselben Wert wie der hundertste hat.
Genauso verhält es sich mit Bargeld: Der eine Zehn-Franken-Schein hat denselben Wert wie der andere.
Die digitalen Kunstobjekte hingegen sind Unikate und damit Non-Fungible Tokens. Diese besitzen und entwickeln ihren individuellen Wert und sind damit nicht austauschbar. Es handelt sich um digitale Unikate, die mittels digitalem Vertrag (Token) auf der Blockchain hinterlegt sind.
Der Besitzer, deren Wechsel und die Wertentwicklung des Tokens und damit des Kunstwerks sind somit ebenfalls auf der Blockchain dokumentiert und einsehbar.
Theoretisch kann jeder Vermögenswert digitalisiert und zum gemacht NFT werden:
Zeichnungen, digitale Kunstwerke, Videoclips, GIFs oder auch physische Besitztümer. Wichtig dabei ist, dass die Contracts der NFTs Informationen enthalten, die ihre Einzigartigkeit belegen.
So lässt sich der jeweilige Besitzer stets zurückverfolgen und kann seinen Anspruch geltend machen.
Nun stellt sich natürlich die Frage, wie man einen digitalen Vermögenswert schützt? Schließlich kann man eine Kopie eines jeden digitalen Kunstwerks durch einen einfachen Rechtsklick mit der Maus auf seinem eigenen PC speichern…
Stimmt.
Doch wenn du ein Foto von der Mona Lisa machst,
macht dich das dann zum rechtmässigen Besitzer von Da Vincis Meisterwerk?
Und was ist mit den restlichen Museumsbesuchern, welche dieselbe Idee wie du hatten?
Das Originalwerk ist und bleibt im Besitz es Louvre. Egal wie viele Fotos davon gemacht werden.
Das oben beschriebene Szenario (Rechts-Klick, speichern unter) wird in der Crypto Community gerne im Scherz als "RSC" (Right Click Save) bezeichnet stimmt und von NFT-Kritikern auch gerne angeführt, doch die Sache ist etwas komplexer als zunächst vermutet. Denn, wie oben kurz erwähnt, basieren NFTs, wie auch Kryptowährungen, auf einer Blockchain, also einer dezentralen Datenbank.
Vereinfacht gesagt setzt sich diese aus Informationsblöcken zusammen, welche wie die Glieder einer Kette aneinandergereiht sind. Jeder Block wiederum enthält gewisse Daten-Häppchen sowie den eigenen und den Hashwert des vorherigen Blocks. Die Daten, die in einem Block gespeichert werden, können zum Beispiel die Transaktionsdetails von Kryptowährungen oder NFTs beinhalten:
Verkäufer, Käufer und die Transaktionssumme.
Den Hashwert kann man sich wie einen elektronischen Fingerabdruck vorstellen. Er ist einzigartig und dient zur Identifizierung des jeweiligen Blocks. Da jeder Block auch die Informationen des Hashwerts des Vorgänger-Blocks enthält, entsteht eine Kette (Blockchain), deren Glieder nicht unbemerkt veränderbar sind. Das ist der Grund dafür, warum die Technologie den Ruf der Sicherheit und Transparenz geniesst.
Das dezentrale System basiert auf einem Peer-to-Peer-Network, also einem Netzwerk von gleichberechtigten Computern. Wird ein neuer Informationsblock erstellt, erhalten die anderen Rechner des Netzwerks, welche eine Kopie der Kette enthalten, diese Änderungsinformation. Diese gleichen sie ab und bestätigen dann die Eingliederung in die Blockkette (Blockchain). (Dieser Vorgang wird übrigens "Mining" genannt und ist der Grund für die enorme Rechenpower, die diese Technologie leider benötigt!)
Sollte jemand versuchen, einen Block mit Fehlinformationen in die Blockchain zu integrieren, müsste er diesen in alle Kopien, welche verstreut auf den Rechnern der anderen Minern liegt, einspeisen. Da dies nahezu unmöglich ist, stellt die Blockchain eine äußerst sichere Variante der Datenspeicherung dar.
Da auf einer Blockchain die Daten immer zurückverfolgbar sind, können individuelle Besitzverhältnisse sehr gut dokumentiert werden. Ein NFT, das auf der Blockchain gespeichert ist, kann folglich nicht kopiert werden – zumindest nicht innerhalb der Blockchain.
Selbstverständlich sind digitale Kunstwerke mit jedem technischen Endgerät unendlich oft vervielfältigbar, doch damit stehen sie physischen Kunstwerken in nichts nach (Fälschungen, Kunstdrucke etc.). Und genau wie ein echtes Gemälde erhalten sie ihren Wert in erster Linie dadurch, dass wir ihn diesen zuschreiben.
Der einzige Unterschied besteht wohl darin, dass ein Bild von Picasso oder van Gogh etwas Greifbares ist, das man zu Hause aufhängen kann, während ein NFT tatsächlich "nur" in der virtuellen Welt besteht. Bedenkt man aber, wie viel Zeit wir mittlerweile in digitalen Welten wie Facebook, Instagram und Co verbringen, sollte uns der Gedanke von rein digitalen Besitztümern gar nicht so abwegig erscheinen.
NFTs mögen für viele unverständlich und unnütz erscheinen. Schließlich sind sie im Prinzip nicht mehr als ein paar Informationen innerhalb eines technischen Systems. Dass die digitalen Vermögenswerte derzeit so beliebt sind, hängt vermutlich mit dem Hype um Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ether zusammen.
Darüber hinaus wird die Corona-Pandemie ihren Teil dazu beigetragen haben. Auf der einen Seite sind da die Künstler und Musiker, deren Umsätze über Nacht starke Einbrüche erlebt und die mit NFTs alternative Einkommensströme entdeckt haben (siehe Grimes und Kings of Leon). Zum anderen sind da die Käufer, die sich während der vielen Lockdowns und Quarantäne mehr und mehr in digitale Welten zurückgezogen haben.
Hinzu kommt die Furcht vor einer möglichen Geldentwertung durch die hohe Verschuldung im Zuge der Pandemie, die viele Menschen umtrieb.
Kryptowährungen und NFTs können daher als Mittel verstanden werden, die Ersparnisse vor solch einem Szenario in Sicherheit zu bringen.
Und dann sind da noch die Spekulanten, die hoffen, dass ihre NFTs in Zukunft im Wert steigen werden.
Ob die teils sehr hohen Summen für manche NFTs gerechtfertigt sind, muss sich erst noch zeigen. Denn damit ihr Wert stabil bleibt oder gar ansteigt, müssen ausreichend Menschen an diesen glauben.
Siehe Beeples "Everydays - The First 5000 Days", welches im Everydays – The First 5000 Days, welches im Februar 2021 von Christie's für 42.329,453 Ether (Gegenwert: 69.3 Millionen USD) versteigert wurde.
Die Art JHa Digitals NFTs werden auf dem NFT-Handelsplatz OpenSea und auf der Minting-Plattform "Mintable.app" angeboten. Um NFTs zu kaufen, braucht man die Ether-Kryptowährung (ETH), die wiederum in einem digitalen Wallet aufbewahrt werden muss. Eine genaue Anleitung zum Kaufen von Ether findest du hier.